Am heutigen Samstag ging das letzte Heimspiel der Handball-Herren dieser Saison über die Bühne. Die Mannschaft aus Triest gastierte dabei in der Brixner Handballhalle. Die beiden Mannschaften trafen dabei das 145. Mal in der Handballgeschichte aufeinander.
Am heutigen Samstag endet das Spiel zwischen den ewigen Rivalen mit 37:30. Fast auf den Tag genau vor dreißig Jahren, am 28. Mai 1991, gewann Brixen ebenso. Damals ging es allerdings um den Meistertitel, den der damalige SSV Brixen Forst im entscheidenden vierten Play-off-Spiel mit 19:15 gegen Cividin Trieste errang. Die Brixner Handballherren wurden damals erstmals Meister – und das vor heimischem Publikum.
Das heutige Match bot gleichzeitig den Auftakt für das 50-Jahr-Jubiläum des Handballs in Brixen. Von nun an bis September werden zahlreiche Events zum Thema Handball unter dem Namen „Handball.Kultur.Brixen“ organisiert.
Mit eigens kreiertem Trikot!
Ganz ohne Publikum musste das heutige letzte Heimspiel der Saison über die Bühne gehen – und das obwohl das Match neben den sportlichen Highlights auch sonst einiges zu bieten gehabt hätte. Die Brixner Handballer liefen nämlich mit einem eigens kreierten Trikot aufs Spielfeld, das erstmals seit 1975 wieder in den SSV-Vereinsfarben blau/weiß gestaltet wurde. Das darauf abgebildete Logo der „Handball.Kultur.Brixen“ wurde vom ehemaligen Spieler und Grafiker Arno Dejaco eigens für dieses besondere Jubiläumsjahr kreiert.
Trikotübergabe läutet Jubiläumsjahr ein.
Auf die Feierlichkeiten und die anstehenden Events, die nicht nur sportlicher, sondern auch kultureller Natur sein werden, wies auch die Trikotübergabe während der Halbzeit hin. Dem Tormann der ersten Mannschaft Alex Wierer, der ehemaligen Nationalspielerin Elke Niederwieser, dem ehemaligen Nationalspieler Egon Gitzl sowie dem Handball-Gründervater Ralf Dejaco wurden von Werner Wieland, dem Sektionsleiter der Handball-Herren, stellvertretend die Trikots übergeben. „Wir wollten diesen Handballpersönlichkeiten – symbolisch für all jene, die den Handballsport in Brixen mitgeprägt haben – durch diese Geste unseren Dank aussprechen“, erklärt Werner Wieland. Besonders über die Einladung zur Auftaktveranstaltung gefreut hat sich Gründervater Ralf Dejaco: „Wir hätten uns vor fünfzig Jahren niemals gedacht, dass in Brixen ein solcher Hype um diese Sportart ausbrechen könnte, der den Namen der Stadt Brixen in Handballkreisen national und international bekannt macht.“
Stolz ein Teil davon zu sein.
Der ehemalige Nationalspieler Egon Gitzl freut sich über die Trikotübergabe: „Der Handball hat mein Leben geprägt. 20 Jahre lang habe ich diesen Sport ausgeübt, Tag und Nacht könnte man fast sagen – es war ein einschneidender Teil in meinem Leben. Ich habe viel Hingabe und Eifer hineingesteckt, schöne, aber auch schwierige Momente erlebt, mir viele Freunde aber auch Feinde gemacht. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf die Lebensschule, die mir der Handball war.
Elke Niederwieser, ebenso ehemalige Nationalspielerin, nahm das Trikot stellvertretend für die erfolgreichen Handball-Damen in Empfang: „Der Handball hat in meiner Familie und in meinem ganzen Leben eine enorm wichtige Rolle gespielt – und spielt sie auch noch heute. Mein Mann und einer meiner Söhne sind ebenso dem Handballsport verfallen. Es freut mich sehr, dass mir heute dieses Trikot überreicht wurde. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung allen Handballspielerinnen und -spielern gegenüber, die tagtäglich ihr Herzblut und ihre Leidenschaft in diesen Sport gesteckt haben und es heute noch tun.“
Alex Wierer, Tormann der ersten Mannschaft: „Ich sehe es als Privileg in dieser Handballfamilie groß geworden zu sein, um die wir in ganz Italien beneidet werden. Für mich ist der SSV Brixen mehr als ein Sportverein, es ist eine Familie mit viel Zusammenhalt und einer traditionsreichen Geschichte. Ich habe bereits meine Jugend in diesem Verein verbracht und so wie ich haben auch viele andere Spielerinnen und Spieler den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Wir sind stolz das SSV-Trikot tragen zu können.“
Viele Events rund um den Handballsport.
Von nun an – bis September – werden mehrere Veranstaltungen unter dem Namen „Handball.Kultur.Brixen“ organisiert:
Fotoaustellung:
Die erste Veranstaltung ist eine Fotoausstellung, die nächste Woche eröffnet wird. 50 Fotos aus der Brixner Handballgeschichte werden in den Geschäftsräumen der Raiffeisenkasse, der Volksbank und der Sparkasse am Großen Graben in Brixen ausgehängt werden.
In der Altstadt werden dann von Juni bis September Skulpturen zum Thema Handball, die im 3D-Druck-Verfahren der Progress Group gefertigt wurden, aufgestellt. Zeitzeugen, Geschichten und Anekdoten werden den Inhalt des Podcast darstellen, der vom Brixner Schauspieler und Kabarettisten Lukas Lobis moderiert wird. Die Zeitschrift „Brixner“ widmet im August eine komplette Ausgabe dem Handball-Jubiläum – mit einer Auflage von 12.000 Stück wird damit der Großteil der Haushalte von Brixen und Umgebung erreicht. Ein Kinderbuch rund um „Andy“, dem Maskottchen der Handball-Weltmeisterschaften 1987, wurde von der Brixnerin Evi Hilpold verfasst und wird im August erscheinen. Ebenso im August sind die offiziellen Feierlichkeiten am Domplatz in Brixen geplant. Von Ende August bis Anfang September findet in der Altstadt die Initiative „Kunst & Performance Art“ statt, die vom Brixner Künstler Hartwig Thaler und von der Brixner Choreografin Sabrina Fraternali kuratiert wird. Mitte September steht der von der Gemeinde Brixen organisierte alljährliche „Sportsday“ auf dem Programm. Über den ganzen Zeitraum, also von Ende Mai bis Anfang September, wird es zudem eine Lotterie mit tollen Preisen geben. Auf sympathische Art und Weise wird mit diesen Events die Verbundenheit des Handballs mit der Stadt Brixen gelebt.
Das Organisationskomitee der Handball.Kultur.Brixen:
Stefan Leitner (Präsident), Reinhold Engl, Konrad Pfitscher, Helmuth Pfattner, Paul Cestari, Christian Vonklausner, Claudio Zorzi, Roland Falk, Günther Wierer
Initiator: Zeno Kerschbaumer
Kreation Logo: Arno Dejaco